30.08.2008 : AATiS Workshop PSK31 Controller - ein Erlebnis
Bericht von unserem Pressereferenten Thilo DL2THL
Am 30.08.2008 trafen sich 14 Funkamateure in Ober-Ramstadt, um zusammen den derzeitigen AATiS-Renner, den PSK31 Controller aufzu- bauen. Veranstaltungsort war das Clubgelände des Ortsverband F-39 (Ober-Ramstadt) "Auf der Eiche", das schon allein wegen seiner wunderbaren Lage auf einem Hügel am Stadtrand zum Aufenthalt einlädt: ein herrlicher Blick über den vorderen Odenwald und Teile des Rhein-Main-Gebietes und das Grün der umliegenden Natur lassen jeden Besucher, ob mit oder ohne funktechnische Interessen, durchatmen.
Auch das Wetter, welches in den Tagen vorher für Missmut bei den Veranstaltern sorgte, zeigte sich schon am frühen Samstag von seiner besten Seite. Ein wolkenloser blauer Himmel und sommerliche Temperaturen verschafften dem als Regenschutz aufgestellten Zelt einen neuen Daseinszweck als Schattenspender, gleichzeitig sorgte die halbtransparente weiße Zeltfolie für optimale Ausleuchtung im Inneren. Zusammen mit dem gut gefüllten Kühlschrank und zwei Kuchen aus der Hand der Ortsverbandsvorsitzender- Gattin (vielen Dank von uns Allen, Kerstin!) war die Infrastruktur fast perfekt hergerichtet für die kommenden Stunden der Bastelei. "Fast" deshalb, weil sich durchaus einige der OMs weitere Hilfen in Form von Lupen, Lesebrillen, Arbeitsplatz-Leuchten und Ähnlichem weitere Vorteile erhofften, sogar ein Mikroskop wurde kurz gesichtet. Und so glich dann auch der ein oder andere Arbeitsplatz fast einer Schweizer Uhrmacher-Werkstatt; kleinere Operationen wären ebenfalls möglich gewesen.
Der Start des Bastelnachmittags - sorry, des Workshops -, war für 13:00 Uhr angesetzt. August, Entwickler und Leiter des Projektes, traf mit den Schülern Arno und Christian von der Amateurfunk-AG der Eichenlaubschule im saarländischen Weiskirchentraf auch pünktlich ein, so dass die Lötkolben auch sofort angeworfen werden konnten. Zu Beginn machte uns August mit der Organisation des Aufbaus und dem Verlauf der einzelnen Phasen vertraut. Auch eine Warnung, in der er eindringlich auf die prinzipbedingt mindere Leistungsfähigkeit einer solchen Lösung gegenüber der Nutzung eines PCs mit entsprechender Software einging, wurde von ihm als "Notbremse" gleich zu Beginn ausgesprochen.
Die Durchführung sah vor, dass streng nach Aufbauanleitung und Anweisung vorgegangen werden würde. Dies bedeutete: keine eigenständige Arbeit mit einigen Tüten voller Bauteile, sondern das Aushändigen der jeweilig zu bestückenden Bauteile erst unmittelbar vor deren Verwendung. An dieser Stelle mag sich so mancher gestandene Teilnehmer zunächst teils gewundert, teils amüsiert haben über die straffe, fast strenge Art, wie August den Ablauf umriss. Schnell wurde aber klar, dass ein durchgängiger Erfolg mit unbekannten Teilnehmern, vom Erstlöter über den Grobmotoriker bis zum Profi, vom Wurstfinger bis zur Chirurgenhand, anders nicht zu garantieren ist. Und auch dem Autor dieser Zeilen war es lieber, das richtige Teil einfach irgendwann vor sich liegen zu haben, als sich die korrekte Kodierung der 6 Farbringe eines 1,62KOhm-Widerstands zu überlegen. Hier hat August ganz sicher einfach die Erfahrung vieler Workshops umgesetzt und Fehlerquellen einfach ausgeschaltet oder wenigstens minimiert.
Die Zeit des Aufbaus verging wie im Flug, jeder hatte seine persönlichen Herausforderungen. Kämpfte der Eine mit den eng beieinander liegenden Lötstellen des Display Connectors, so hatte der Andere seine liebe Not, das Gehäuse zusammen zu löten. Und so konnten sich auch die, die schneller als andere den jeweiligen Arbeitsgang erledigt hatten, ihrem Platznachbar helfend zur Hand gehen.
Eine Optimierung im Ablauf sah vor, dass nicht Alle zur gleichen Zeit ihr fertiges Exemplar zur elektrischen Abnahme beim "Chef" vorlegten, sondern die Gehäusefertigung teilweise vor bzw. nach der elektrischen Abnahme erfolgen sollte.
O-Ton August: "Für die Abnahme stellt Ihr Euch hier an. Finde ich einen Fehler nicht innerhalb von 60 Sekunden, dann stellt sich derjenige wieder hinten an. Also lieber etwas länger die Arbeit kontrollieren!" Prompt machten sich einige Zaghafte doch erst einmal an den Aufbau des Gehäuses, während diejenigen mit noch genügend Selbstbewusstsein mutig in der Schlange verblieben, um ihr Produkt dem kritischen Blick Augusts und dem finalen Erfolgstest auszusetzen. Und da geschah es dann: erwachsene Männer strahlten wie Kinder unterm Weihnachtsbaum, als sie eigenhändig die Display-Beleuchtung mit der F12-Taste einschalten durften, als das AATiS-Logo erschien, und als die erste PSK31-Dekodierung über die Displayzeilen lief.
Angespornt von diesen ersten Erfolgen wagten sich dann auch die Zaghaften vor zu August's Tisch, um ihr "Baby" zu präsentieren. Und am Ende zeigte sich dann die Qualität und die professionelle Durchführung des Workshops an der Erfolgsquote: 13 Teilnehmer hielten ihr selbst aufgebautes und funktionsfähiges Werk in Händen, lediglich ein Exemplar zeigte einen seltsamen Fehler in der Spannungsversorgung, der auch von August nicht in der Kürze der zeit analysiert und behoben werden konnte. Hier half August jedoch mit einem bereits fertig aufgebauten und getesteten Exemplar aus, sodass auch dieser OM glücklich ein funktionsfähiges Gerät mit nach Hause nehmen durfte.
So verstrich ein schöner Nachmittag mit emsigem Löten, Konzentriertem Basteln, Fachsimpeln, Vorfreude, Kuchen Essen, Smalltalk, und viel Spass! August erntete für seinen Workshop ein dickes Dankeschön und Applaus von allen Beteiligten, auch seine beiden Helfer hatten ihren Job mit ganz offensichtlich viel Spass an der Technik verrichtet, und so manche zugesteckte Anerkennung konnte ihr Taschengeld aufbessern.
Die Veranstalter und Teilnehmer sagen an dieser Stelle nochmals "Danke, August!".
Thilo Lauer, DL2THL